Der Begriff "Hospiz" leitet sich vom lateinischen "Hospitium" ab, womit eine "Herberge" gemeint war. Der "Hospes" war der Gastwirt. Historisch betrachtet wurden den Wörtern zudem die Bedeutungen von Gastfreundschaft und Fremde zugeschrieben. Die Hospizbewegung entstand demzufolge durch reisende Menschen, die fernab des familiären Umfeldes die Hilfe Fremder erfahren haben.
Zum Ende des 4. Jahrhunderts standen Herbergen entlang von Pilgerrouten in ganz Europa gesunden und kranken Menschen offen und wurden zu Orten der Begegnung. Mit dem sich daraus entwickelnden Wissen und den Fähigkeiten in der Versorgung kranker und sterbender Menschen wurden diese "Ur-Hospize" bzw. "Ur-Hospitäler" Anlaufstelle für Hilfesuchende auch aus der umgebenden Bevölkerung. Zunehmend leisteten diese meist kirchlich getragenen Häuser somit die Pflege für Bedürftige und unheilbar Kranke in Zeiten, als die medizinische Versorgung noch in den Kinderschuhen steckte und die Menschen kaum älter als 30 Jahre wurden.
Die Hospizidee verfolgt das Ziel, schwerstkranke und sterbende Menschen im Sinne der Palliative Care umfassend nach ihren Wünschen und Bedürfnissen zu pflegen und zu betreuuen, um ein würdiges Lebensende zu ermöglichen. Die Gefühle von Überforderung, Scham und Hilfslosigkeit tragen noch heute zur Tabusierung der Themen Tod und Sterben bei, sodass Menschen mit ihren Krankheitsauswirkungen und in Angst vor einem leidensvollen letzten Weg alleingelassen werden. Die Hospizbewegung wirkt durch Aufklärung, Netzwerkarbeit, individueller Bedürfnisorientierung, Dasein und Mut zum Aushalten schwerwiegender Gefühle auf einen gesellschaftliche Prozess hin, der das Sterben als Teil des Lebens begreift.
Um der unwürdigen Situation schwerstkranker und sterbender Menschen entgegenzuwirken, gründete die Ärztin Cicely Saunders 1967 das erste Hospiz "St. Christopher" in London. Dank ihrem Verständnis von Schmerz mit körperlichen, seelischen und spitituellen Komponenten wurde die palliative Versorgung auf den Weg gebracht und die Medizin hin zu einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen angeregt. Damit wurde sie zur Begründerin der modernen Hospizbewegung, die sich daraufhin weltweit etablierte. So wurden in den 80er Jahren erste hospizliche und palliative Dienste und Einrichtungen gegründet, zum großen Teil unter ehrenamtlichen Engagement. Mittlerweile gibt es in Deutschland zirka 250 stationäre Hospize, mehr als 300 Palliativstationen in Krankenhäusern und rund 1500 ambulante Hospizdienste.
Seit 1992 bildet der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e. V. (DHPV) als Dachverband der Landesverbände bundesweit die Interessenvertretung der Hospizbewegung und bietet mit seinen Empfehlungen und Handlungsrichtlinien hochwertige Qualitätsstandards für unsere Arbeit. Weiterhin ist er als Träger der Charta zur Betreuung Sterbender politisch motiviert, mit dem Ziel die Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland auszubauen.
Die Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz und Palliativmedizin Mecklenburg-Vorpommern e. V. (LAG MV) bildet landesweit ein Netzwerk bestehend aus 9 stationären Hospizen, 23 ambulanten Hospizdiensten, 15 Palliativstationen und 12 Dienste der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) und fördert so die Versorgungsqualität schwerstkranker und sterbender Menschen überregional.
Der Hospizdienst Uecker-Randow e. V. wurde im Jahr 2000 ehrenamtlich mit 19 Gründungsmitgliedern aufgebaut. Der Verein leistet regional die ambulante Hospizarbeit mit 2 hauptamtlichen Koordinatorinnen und 30 qualifizierten ehrenamtlichen Hospizbegleitenden und hat derzeit 75 Mitglieder. Neben der Vernetzung mit der LAG MV und dem DHPV kooperiert der Hospizdienst Uecker-Randow e. V. mit regional ansässigen Gesundheitsdienstleistenden.